Geschichte des Dorfes Upsprunge

 

In der Unteren Hellwegbörde, südlich der Ausläufer der Paderborner Hochfläche und des Haarstranges, 2 km vom Hellweg (B 1) und Salzkotten entfernt, liegt Upsprunge. Der Ort gehört auf grund der günstigen Boden- und Wasserverhältnisse zu den ältesten Siedlungen im Hochstift Paderborn. Auf engem Raum aus dem Erdreich ständig empor steigende, davon einige unter Häusern kraftvoll hervorsprudelnde Quellen der Heder haben dem Dorf Upsprunge seinen Namen verliehen. Hier „up dem Springe“ siedelten sich vor rund 1.000 Jahren seine ersten Bewohner an. In der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1216 wird der Ort „Upsprinken“ genannt. Dort überträgt der Paderborner Bischof Bernhard III. von Oesede dem Abt Albert des Klosters Abdinghof den „Zehnten es Dorfes Upsprinken in der Pfarrei Vilsen“.

 

Die 16 der 20 Quellen der Heder – des „Hederborns“ – stehen mit der Alme in Verbindung. Farbversuche in der Alme zeigten, dass 16 Quellen von den in den Schwalglöchern, den Bachschwinden von Brenken bis Wewelsburg versickertem Wasser gespeist werden. Nach 23- bis 30-stündigem unterirdischem Lauf durch klüftiges Karstgestein tritt in Upsprunge das Wasser wieder hervor. Die Heder mündet nach 11.850 m bei Schwelle in die Lippe. Diese Barriere- oder Stauquellen sind sehr ergiebig. In jeder Sekunde tritt durchschnittlich eine Wassermenge von 2.000 l zu Tage, max. 5.000 l. Die Schüttung ist so stark, dass bereits nach 100 m Flusslauf eine Mühle betrieben werden konnte. Bereits 1351 existierte sie, ihr Betrieb wurde 1962 eingestellt. Es erinnert daran noch das Mühlenrad und die Buckemühle, in der ehemals Flachs oder Hanf unter Stempeln – von der Mühlenradwelle angetrieben – geschlagen wurde, um daraus Leinen herzustellen. Das 1971/72 erstmals von der Gemeinde Upsprunge gestaltete Heder-Quellgebiet ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und wurde 2006/2008 neu gestaltet. Das neue offene Erscheinungsbild mit freigelegten Quellen, Wassertretbecken und Informationstafeln lädt in wohltuendem Ambiente zu Besuch, Erholung und Entspannung ein.

 

Mit dem unterirdischen Fließsystem des Karstgesteins stehen die Dolinen (Erdfälle) zwischen Upsprunge und Brenken, also zwischen Heder und Alme, in Verbindung und geben Hinweise auf den Verlauf. upsprunger_stein.jpgNeben dieser hydrogeologischen Besonderheit sind die in der Upsprunger Gemarkung lagernden Findlinge erdgeschichtlich bemerkenswerte Phänomene. Die Abhänge der nach Nordwesten auslaufenden Paderborner Hochfläche und des östlichen Haarstranges sind in den Fluren Berken, Helle, Hüneknapp, Reinsborn mit Granitsteinen unterschiedlicher Größe und Formen übersät. Während der vorletzten Eiszeit – der Saaleeiszeit – vor etwa 200.000 Jahren sind sie von den Gletschern des Inlandeises aus Mittelschweden in die norddeutsche Tiefebene bis hierher transportiert worden. Zur 775-Jahr Feier des Dorfes haben 1991 ein etwa 10 Tonnen schwerer Findling auf dem Dorfplatz und 1995 ein 13 Tonnen schwerer Steinbrocken vor dem Bürgerhaus einen Standplatz erhalten.

 

Festbeleuchtung zur 775-Jahrfeier am 14./15. September 1991

 

Wahrzeichen von Upsprunge waren die drei großen Linden am Ortseingang. Etwa 280 Jahre alt mussten sie 2004 wegen Pilzbefall gefällt werden, wurden aber durch drei neue ersetzt. Drei Lindenblätter im oberen Teil des Upsprunger Wappens stellen diese Linden dar; die fünf blauen Wellenpfähle im unteren Teil des Wappens weisen auf den Wasserreichtum Upsprunges hin.

Kirchlich gehörte Upsprunge ursprünglich zur Pfarrei Vilsen, die im 13. Jahrhundert zu bestehen aufhörte und deren Rechte und Pflichten an Salzkotten übergingen. Obwohl in Upsprunge bereits im Mittelalter eine Kapelle vorhanden war – der Vorgängerbau der jetzigen Kirche entstand 1424 – blieb die kirchliche Abhängigkeit von Salzkotten Jahrhunderte lang bestehen. 1895/96 wurde die heutige Kirche gebaut und am Sonntag vor Pfingsten 1896 feierlich geweiht und der Altar konsekriert. Erst 1920 erfolgte die Abpfarrung von Salzkotten. 1996 konnte die St. Petrus-Kirchengemeinde auf die Einweihung ihres jetzigen Gotteshauses vor 100 Jahren zurückblicken.

 

Das erste Schulgebäude in Upsprunge ist 1787 nachgewiesen. Das letzte, 1904/05 erbaute Schulgebäude neben der Kirche, diente Jahrzehnte als Volksschule, ehe diese 1969 im Rahmen der Schulreform aufgelöst wurde. Heute dient das Gebäude dem 2-gruppigen Kindergarten St. Petrus, der von der katholischen Kirchengemeinde geführt wird.

 

Ein rasanter Wandel hat sich in Upsprunge (1786: 260 Einwohner in 61 Häusern, 1950: 850 Einwohner, 1974: 1.024 Einwohner) vollzogen, besonders im soziokulturellen Bereich. In den folgenden Jahren wuchs durch die Erschließung neuer Baugebiete die Einwohnerzahl rasant, sie verdoppelte sich fast, überschritt 2004 und 2005 die 2.000er Grenze, sank aber wieder, weil der Verlust bei den Zu- und Wegzügen nicht durch den kleiner werdenden Geburtenüberschuss ausgeglichen werden konnte. Ende des Jahres 2023 wohnten in Upsprunge 1.944 Personen, was immer noch eine Steigerung von 90 % gegenüber 1974 ausmacht. 1950 arbeiteten noch 218 Personen in der Landwirtschaft, 1991 waren es nur noch 33 (4,5 %) und 2006 nur noch 16. 1949 gab es noch 31 landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe, 2011 sind es nur noch 4 Haupt- und 8 im Nebenerwerbsbetriebe und in 2023 4 Haupterwerbs- und 5 Nebenerwerbsbetriebe.

 

Upsprunge war bis Mitte des vorigen Jahrhunderts noch ein landwirtschaftlich geprägtes, mit kleinen Handwerksbetrieben durchsetztes Bauerndorf. Vor 50 Jahren war es noch von der Arbeit in landwirtschaftlichen und handwerklichen Betrieben geprägt. Aus diesem Dorf mit Bauern, Handwerkern und Tagelöhnern ist heute ein Ort modernen Wohnens mit Arbeitsplätzen – außer in einer hiesigen Bäckerei und einigen kleineren Betrieben im Handwerks- und Dienstleistungsbereich – in Salzkotten, Paderborn, Lippstadt und anderen Orten der Region geworden. Entsprechend erhöhte sich z. B. die Erwerbstätigkeit im produzierenden Gewerbe, seit etlichen Jahren auch im Dienstleistungsbereich, wodurch die Zahl der Berufspendler enorm anwuchs. Der Ort – ein Haufendorf – hat in den letzten 40 Jahren durch viele Maßnahmen seine Infrastruktur wesentlich verbessert und durch etliche Dorferneuerungsmaßnahmen sein Gesicht verändert. Als Beispiele zeigen die Umgestaltungen bei der Kirche, auf der Insel und der Hederbornstraße es deutlich.

 

Die Dorfgemeinschaft bemüht sich engagiert, gerade bei der Nähe zur Kernstadt Salzkotten, mit der sie durch die Wohnbauentwicklung der letzten 20 Jahre teilweise zusammengewachsen ist, das Eigenleben und die Identität zu wahren. Viele Aktivitäten der letzten Jahre legen hiervon Zeugnis ab. Dazu haben u.a. auch die Gründung eines Bürgervereins, der Umbau der Althofstelle Altrogge zu einem Bürgerhaus, die Wiedergründung des Sportvereins sowie der Bau zweier Sportplätze beigetragen.

 

Einige Daten zur Geschichte im Zeitraffer:

1216

erste urkundliche Erwähnung

1351

die Mühle Upsprunge ist erstmals nachgewiesen

1424

Grundsteinlegung der Kapelle

1578

auf Beschwerden der Upsprunger und Salzkottener Müller müssen die Augustinermönche von Böddeken die Schwalglöcher der Alme wieder öffnen

1574

Kaspar von Fürstenberg berichtet von einem Salzwerk bei Upsprunge (Suiltsoid)

1735

in der Nacht vom 6. zum 7 März kommt es zu einer Brandkatastrophe, bei der fast das gesamte Dorf in Schutt und Asche gelegt wird

1802

nach Ende des Fürstbistums Paderborn gehört Upsprunge mit Nachbargemeinden bis 1815 zum Kanton Salzkotten

1830

die Kantone werden bis 1841 in Ämter überführt. Upsprunge gehört zum Amt Salzkotten, später erhält dieses Amt den Namen Amt Salzkotten-Boke, Kreis Büren.

1837

Das Zehntgebäude wird abgerissen.

1912

Erste Elektroversorgung in Upsprunge.

1945/46

Upsprunge nimmt Evakuierte, Vertriebene und Flüchtlinge auf.

1969

Die Volksschule wird durch die Schulreform aufgelöst.

1975

Upsprunge verliert die Selbstständigkeit und wird mit neun anderen Orten zur neuen Stadt Salzkotten, Kreis Paderborn, zusammengeschlossen.

1970/80

Durch Ausdehnung der Wohnbebauung wächst Upsprunge im Norden mit der Kernstadt Salzkotten, in der im südlichen Bereich auch neue Siedlungen entstanden, zusammen.

1988

Im Schulgebäude wird der Kindergarten St. Petrus eingerichtet.

1989

Der Bürgerverein wird gegründet.

1990

Neugründung des Sportvereins SV Hederborn.
33. Kreisschützenfest in Upsprunge.

1991

775-Jahr Feier

1997

Das Bürgerhaus wird eingeweiht.

2005

Upsprunge wird Sieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Ebene des Kreises Paderborn.

2006

Upsprunge zählt 2.015 Einwohner und 18 Vereine mit 2.435 Mitgliedern.
Es erfolgt die Neugestaltung des Heder-Quellgebietes.
Bei der Teilnahme am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erringt Upsprunge eine Silberplakette.

2007

Jubiläumsschützenfest: 150 Jahre St. Hubertus Schützenbruderschaft 1857 e.V.

Der zweite Sportplatz wird angelegt

Am 9./10. August wird Upsprunge wieder vom Hochwasser heimgesucht.

1.963 Einwohner, 16 Geburten, 8 Sterbefälle, 143 Zuzüge, 175 Wegzüge

2008

Die Heder wird ausgebaggert und dadurch einen halben Meter tiefergelegt. Am 6. Juni wird nach Durchführung letzter Verbesserungen und Verschönerungen das Heder-Quellgebiet offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

1.954 Einwohner am 31.12.2008, davon 970 weiblich, davon 66 Ausländer,

2008: 22 Geburten, 10 Sterbefälle

2009

Die Patenschaftskompanie in Augustdorf - heute heißt sie 3./ LogBtl 7 - feiert am 26. März ihr 50-jähriges Bestehen und die Übergabe der Kompanieführung von Hauptmann Heidel auf Hauptmann Lasche im und beim Bürgerhaus.

Der zweite, mit erheblichen Eigenleistungen des SV Hederborn erstellte Sportplatz wird im Juli offiziell übergeben und eingeweiht.

Upsprunge präsentiert sich erfolgreich als "Gastliches Dorf mit dem Motto: Ein Dorf kommt in die  Stadt" beim Martini-Markt in Salzkotten

Einwohnerzahl am 31.12.2009: 1.954

2009: 17 Geburten und 8 Sterbefälle

2010

Am 14. Februar brannte die alte Hofstelle Christiansmeyer, Kirchstraße 27, ab.

Die Freiwillige Feuerwehr Upsprunge feierte am 12. September ihr 75-jähriges Bestehen.

Der östliche Abfanggraben von der Frieth/Bäckerei Lange bis zur Heder wurde gebaut, damit die ständigen Überschwemmungen im Ort, vor allem bei der Insel und der Bäckerei Lange, verhindert werden.

Der Ausbau der Landstraße von der Einmündung der Hederbornstraße bei Neise bis zum Jesusknaben (4 km) mit Entschärfung einiger Kurven, der im Juni 2009 begann, konnte im Sommer 2011 abgeschlossen werden. Die Straße war ab August wieder zu befahren. Die Kosten betrugen 2,5 Mio €.

Am 31.12.2010 hatte Upsprunge 1.926 Einwohner. Von den 1.926 Einwohnern waren 809 ledig, 936 verheiratet, 98 geschieden und 79 verwitwet.

Es wurden 29 Geburten und 14 Sterbefälle registriert.

2011

Am 31.12.2011 hatte Upsprunge 1.918 Einwohner, davon 957 männlich und 961 weiblich, davon 64 Ausländer.

Es wurden 19 Geburten und 6 Sterbefälle registriert. 18 Upsprunger Personen haben geheiratet.

Erste Interessenten zur Gründung eines eigenen Upsprunger Karnevals- und Theatervereines trafen sich Mitte März für Vorgespräche in der Hederquelle. Die offizielle Gründung des Vereins erfolgte am 8. April 2011 im Bürgerhaus.

In diesem Jahr fand nach dreijähriger Pause wieder der Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ statt, an dem sich auch unsere Ortschaft beteiligte. Upsprunge erreichte mit dem 5. Platz wieder ein gutes Ergebnis.

Aufgrund von Sparmaßnahmen werden in Upsprunge seit dem 22. September 2011 die Straßenbeleuchtungen in den Nächten von Sonntag bis Donnerstag von Mitternacht an bis um 4.00 Uhr abgeschaltet. Lediglich die Upsprunger – und Hederbornstraße werden weiter beleuchtet.

2012

Haupt- und Realschule Salzkotten nahmen zum Schuljahr 2012/13 keine Schüler mehr auf - dafür aber die im gleichen Gebäude an der Upsprunger Straße neu eingerichtete Gesamtschule.

Die südlich des Dorfes verlaufende 220 kV-Hochspannungsleitung von der Gemarkung Geseke kommend Richtung Paderborn war überflüssig geworden und wurde abgebaut.

Am 9. September folgten Tausende der Einladung der Dorfgemeinschaft zum Historischen Markt.

Hugo Fecke spielt am 1. Adventssonntag schon 50 Jahre die Orgel.

Am 28. März verstarb die langjährige Vorsitzende der Kath. Frauengemeinschaft und Caritas, Elisabeth Schilling.

Die 1. Herrrenmannschaft des SV Hederborn verpasste im Sommer 2012 den Klassenerhalt und mußte die Bezirksliga wieder verlassen. Dafür gewann sie aber das Endspiel um den Kreispokal des Sportkreises Büren.

2013

Im Herbst wurden in der Hederbornstraße zwischen Bürener Straße und Fielsche Feldweg die schadhaften Rinnensteine aufgenommen und neue, größere verlegt.

Im Sommer errang die 1. Herrenmannschaft des SV Hederborn mit großem Vorsprung die Meisterschaft in der Kreisklasse und stieg wieder in die Bezirksliga auf - hoffentlich für längere Zeit. Die Damenfußball-Mannschaft spielt nach wie vor in der hohen Landesliga und belegte dort zum Abschluss Rang 7.

Im Juli wurde das alte Fachwerkhaus Mertens in der Pfarrer-Drees-Str. Nr. 38 abgebrochen - es war 1815 als Forsthaus gebaut und von 1833 bis 1905 die Upsprunger Schule mit Lehrerdienstwohnung. Florian Mertens baute auf dem Grundstück ein neues zweigeschossiges Wohnhaus.

Im Juli passierte bei Gartengestaltungsarbeiten in der Kottenstraße ein tödlicher Unfall.

Das neue Hygiene- und Logistikgebäude der Bäckerei Lange, Hüneknapp, wurde am 11. Oktober 2013 eingeweiht.

Die Kath. Pfarrbücherei feierte im Oktober ihr 100-jähriges Bestehen.

Erstmals konnten in Upsprunge auf dem Hof Fründt-Wilper Weihnachtsbäume gekauft werden.

Klaus Fecke, Unternehmer und Ratsherr, starb am 4. Juni im Alter von nur 48 Jahren.

Upsprunge hatte am 31. Dezember   1.920 Einwohner. Es gab 18 Geburten und 14 Sterbefälle.

2014

Drei Vereine hatten 2014 Jubiläum:

140 Jahre feierte die Soldatenkameradschaft, 90 Jahre feierte der Musikverein, vor 25 Jahren wurde der Bürgerverein gegründet.

Am 25. Mai fanden Europa- und Kommunalwahlen statt.

Ein Mannschafts-Transportfahrzeug ist bei der Feuerwehr seit 2013 im Einsatz, es wurde am 18. Mai geweiht.

Beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" errang Upsprunge zwar keine Platzierung, aber einen Sonderpreis der Volksbanken über 500 €, mit dem der Einsatz bei den historischen Märkten gewürdigt wird.

Ende des Jahres lebten 1.891 Einwohner in Upsprunge, es wurden 18 geboren und 18 starben.

2015

Am 30. Juni erfolgte der Einbau eines neuen Mühlenrades mit 3,50 m Durchmesser an der ehem. Mühle Bielemeier bzw. der Buckemühle. Beim Rad aus dem Jahre 1990 waren Teile faul und abgebrochen, es stand schon seit längerer Zeit still. Zuvor waren die Fundamente erneuert bzw. betoniert und dazu das Wasser des "Mühlengrabens" durch Sandsäcke abgesperrt worden.

Die Kameradschaft der ehem. Soldaten mußte die Buckemühle im Laufe des Jahres als ihr Domizil räumen, da die Eigentümer-Familie Bade sie selbst nutzen will und sie dazu den Pachtvertrag mit der Stadt gekündigt hatte.

Eine starke Welle von mehr als 1 Mio Flüchtlingen, die vor allem wegen des Krieges im Irak und Syrien über den Balkan kommend in Deutschland um Asyl baten, überrollte Deutschland. Sie wurden auf die Bundesländer verteilt, die sie wiederum auf die Städte und Gemeinden nach der Einwohnerzahl weiterleiteten. Dadurch kamen auch 31 Personen in von der Stadt angemietete Wohnhäuser/Wohnungen nach Upsprunge.

Der Gelbe Sack für Kunststoffabfälle pp. wurde im Kreis Paderborn durch die Gelbe Tonne ersetzt.

Die Erwähnung Upsprunges vor 800 Jahren, die im nächsen Jahr gefeiert werden soll, warf schon ihre Schatten voraus: Nach intensiver Arbeit konnte noch vor Weihnachten 2015 das Buch "800 Jahre Upsprunge 1216 - 2016" erscheinen. Ein Heimatbuch, in dem erstmals eine umfassende und abwechlungsreiche Dokumentation der Geschichte und Gegenwart in einem  Band zu finden ist. Die Vorbereitungen dazu waren schon 2013 gestartet worden. Bereits Ende des Jahres 2015 war es fast ausverkauft.

Aus Anlass dieses Jubiläums präsentierte sich die Dorfgemeinschaft im Hüttendorf beim Martinimarkt in Salzkotten.

Das allerorts festzustellende "Kneipensterben" setzte sich auch in Upsprunge fort: Der Pächter M. Fecke der letzten Gaststätte Bergschneider "Hederquelle" am Kirchplatz (früher gab es noch Kirsch und vor allem Rincheval) gab die Pachtung auf, ein Nachfolger wurde nicht gefunden - wahrscheinlich ist es leider das Aus für immer.

Was nur 63 Orten in Deutschland zuteil wurde, erreichte der SV Hederborn beim Deutschen Fußballbund: Der Welt(meister)pokal 2014 konnte am 20. August beim Sportplatz von 2.014 Personen bestaunt werden.

Der "Aufzug" beförderte die 1. Herrenmannschaft wieder nach unten: erneuter Abstieg von der Bezirksliga in die A-Kreisklasse.

Die Jazztanzabteilung des SVU feierte ihr 25-jähriges Bestehen.

Seit 2014 besteht der Pastoralverbund der 11 kath. Kirchengemeinden des Stadtgebietes Salzkotten.

Ende des Jahres lebten in Upsprunge 1.920 Einwohner, 21 Geburten und 14 Sterbefälle wurden registriert.

2016

Das Jahr 2016 war ein geschichtsträchtiges Jahr, denn vor 800 Jahren wurde unser Upsprunge in der damaligen Pfarrei Vilsen erstmals erwähnt - siehe auch das Jahr 1216 und im Jahre 1991 die 775-Jahrfeier. Upsprunge feierte diese erste Erwähnung natürlich in entsprechendem Rahmen. Nach der Herausgabe des Heimatbuches vor Weihnachten 2016, das bis Ende Februar vergriffen war, begann es am Neujahr-Morgen mit einem "Katerfrühstück" im Bürgerhaus.

Ein erster Höhepunkt war der Heimatnachmittag am Samstag des Schützenfestes, dem 2. Juli von 14 - 17.30 Uhr. Etliche Vereine und Personen trugen zum bunten Programm bei. Der Nachmittag sollte auch Gelegenheit sein, Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen und vor allem alte Bekannte oder Verwandte wieder zu sehen. Natürlich gehörten dazu auch Grußworte und Festreden. Das Zelt war mit 570 Personen voll besetzt. Landrat Müller überreichte eine Ehrenplakette und Bürgermeister Berger eine Ehrenurkunde, die im Eingang des Bürgerhauses Ehrenplätze gefunden haben.

Weiterer Höhepunkt war ein Historischer Markt  am 18. September. Er begann um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Dominicus M. Meier. Mehr als 10.000 Besucher machten bei herrlichem, noch sommerlichem Wetter von den Angeboten der Stände Gebrauch und freuten sich über die Darbietungen. Alle Aktiven waren mit Freude im Einsatz. Um 18 Uhr war Schluss.

Beide Veranstaltungen waren gemeinschaftliche Hochleistungen der Upsprunger. Sie waren ein Erfolg für den Ort. Der Markt auch finanziell - der Erlös wird für die Unterhaltung des Bürgerhauses zurckgelegt.

Agnes Ilse war bis 2014 25 Jahre lang Mitglied des Rates der Stadt Salzkotten, in den letzten 10 Jahren Ortsvorsteherin in Upsprunge, Ausschußvorsitzende und in verschiedenen Upsprunger Vereinen aktiv. Die Stadt Salzkotten ehrte sie mit der Verleihung des Ehrenringes.  Die Upsprunger hatten ihr  schon 2015 in einer Feierstunde gedankt.

Ende des Jahres 1.927 Einwohner, darunter 116 Ausländer und noch 14 Asylbewerber. 2016 wurden 17 Geburten und 10 Sterbefälle registriert.

2017

Nach dem an Ereignisen reichen Jubiläumsjahr 2016 waren in diesem Jahr keine besonderen Ereignisse. Upsprunge nahm mit 16 anderen Orten am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil und erhielt nur einen Sonderpreis für die herausragende Präsentation des Sportvereins beim DFB wegen des Weltpokals. Der Musikverein bewies sein Können wieder beim Frühlingskonzert am 18. März.

Am Jahresende lebten in Upsprunge 1.935 Einwohner, davon 106 Ausländer. Es gab 12 Geburten und 19 Sterbefälle. 127 Personen zogen zu und 111 weg.

2018

Die Einwohnerzahl ist bis zum 31. Dezember 2018 geringfügig auf 1.923 gesunken. Es gab 19 Geburten und 14 Sterbefälle, 121 Zuzüge und 134 Wegzüge. In der Zahl von 1.923 sind 101 Ausländer enthalten.

In allen Ortschaften der Stadt lebten am 31. Dezember 2018 25.425 Menschen, 60 weniger als am Jahresanfang. Der Anteil der Ausländer betrug 1.387.

2019

Die Einwohnerzahl hat sich leicht um vier erhöht auf 1.927, davon 981 männlich und 946 weiblich. Die leichte Verbesserung beruht auf einem Überschuss bei Geburten/Sterbefälle von 18, der den Verlust bei den Zu- und Wegzügen wettmacht. Der Anteil Upsprunges an der Gesamtzahl der Einwohner der Stadt Salzkotten mit 25.289 macht 7,6 % aus.

2020

Im Jahr 2020 sind 23 Kinder geboren, 16 Personen sind verstorben. Den Zuzügen von 127 stehen Wegzüge von 115 gegenüber, so dass auch hier ein Plus ist, insgesamt +19. Damit beträgt die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2020: 1.946.

2023

Kreisschützenfest:

Beim Kreisschützenfest in Meerhof schoss der Upsprunger König Niklas Fecke den Rest des Vogels von der „Vogelstange“ und errang damit die Würde des Kreiskönigs 2023/24, Kreiskönigin ist seine Ehefrau Janine. Damit ist die Schützenbruderschaft St. Hubertus Upsprunge Aurichter des 65. Kreisschützenfestes 2024 vom 30. August bis 2. September.

 

Statistische Angaben zu Upsprunge für 2023:

 

14 Geburten (2022: 27)

16 Sterbefälle (2022: 13)

105 Zuzüge und

89 Wegzüge.

+ 14 Wanderungsgewinn

Damit am 31. Dezember 2023 --> 1.945 Einwohner.

Davon sind 172 Doppelstaatler und 101 Ausländer (13 aus der Ukraine, 38 aus der EU).

Von den 1.945 Einwohnern sind 992 männlich und 953 weiblich.

 

Familienstand dieser 1.945 Einwohner:

782 ledig (davon 345 weiblich), 957 verheiratet (480          weiblich), 95 geschieden (49 weiblich), 97 verwitwet (69 weiblich) , 3 LPS (Lebenspartnerschaft) und bei 11 nicht bekannt (Ausländer).

 

Altersstruktur:

90 - 94 Jahre:

16

 

40 - 49 Jahre:

258

80 - 89 Jahre:

90

 

30 - 39 Jahre:

245

70 - 79 Jahre:

190

 

20 - 29 Jahre:

166

60 - 69 Jahre:

323

 

10 - 19 Jahre:

214

50 - 59 Jahre:

235

 

1 - 9 Jahre:

208

 

Konfessionen: 275 evangelisch, 1.021 römisch-katholisch (2023 - 12 Kirchenaustritte), 2 griechisch-orthodox, 6 russisch-orthodox, 1 jüdisch, 13 Hugenotten o. ä., 627 keiner Religionsgemeinschaft angehörig.

 

Einwohnerzahl der gesamten Stadt Salzkotten am 31.12.2023: 25.690

davon Ausländer: 3.770, hiervon 1.858 Doppelstaatler.

Auf Grund des Angriffs Russlands auf die Ukraine sind viele Ukrainer geflohen. In Salzkotten sind 368 untergebracht (allein 175 in der Kernstadt), davon 102 unter 16 Jahren, die hiesige Kindergärten und Schulen besuchen, davon in der Kernstadt 50.

 

Flächengröße Upsprunges: 8.428 ha = 8,428 qkm liegen 2023 innerhalb der Gemarkung Upsprunge

 

Im Kindergarten St. Petrus in der Kirchstraße werden in 2 Gruppen 40 Kinder betreut, davon 8 Kinder unter 3 Jahren, und 22 ganztags.

 

Die Upsprunger Grundschüler besuchen die Kath. Grundschule Liborius in Salzkotten.

Ihre Schülerzahl ist im Schuljahr 2023/24 auf 483 gestiegen, auch bedingt durch Kinder, deren Familien durch den Angriff Russlands aus der Ukraine geflohen sind und hier unterkommen konnten (ca. 25 verteilt auf 4 Jahrgänge). Die Jahrgänge sind also im Durchschnitt 120 Kinder stark in je 5 Klassen. Eingeschult wurden 2023/24 126 Kinder. Die Upsprunger stellen seit Jahren je eine Klasse (1.B - 4.B) mit durchschnittlich 21 Kindern in den letzten sechs Jahren.

 

Einige Kinder im Grundschulalter besuchen die Montessorischule in Salzkotten.

 

Von den 97 Kindern aus Salzkotten und Upsprunge des Jahrganges 4 der Grundschule

wechselten zum Schuljahr 2022/23 zu folgnden weiterführenden Schulen:

  4 zu einer Realschule,

51 zur Gesamtschule Salzkotten und 2 zu einer anderen Gesamtschule,

18 zu den Gymnasien Liebfrauen und Mauritius in Büren > hoher Anteil der Upsprunger,

  8 zu Gymnasien in Paderborn und

12 zum Gymnsium Antonianum in Geseke,

je 1 zu einer Sekundar- und sonstigen Schule.       

 

Im Stadtgebiet von Salzkotten existiert neben den städtischen Büchereien in der Kernstadt sowie Verlar und Niederntudorf in Upsprunge eine öffentliche Bücherei, getragen von der Kath. Kirchengemeinde, in den Räumen des Pfarrheimes. Die Ausleihzahl für 2023 betrug 2884.

 

Sportanlagen in Upsprunge:

1 Fußballplatz mit Rasen und

1 Fußballplatz mit Kunststoffrasen auf der Frieth/Hüneknapp mit Umkleidegebäude,

sowie

1 Reithalle des Reiterhofes Keuper

und

1 Schießsportanlage 10 m mit 8 Bahnen der Schützenbruderschaft St.Hubertus im Obergeschoß des Bürgerhauses.

Die Sporthallen und die Tennishalle in Salzkotten werden mitgenutzt.

 

Sehr aktiv ist der SV Hederborn 21/90 Upsprunge im Jugendbereich Fußball. Beim Blick auf die im Januar 2024 in den Tageszeitungen veröffentlichten Tabellen stellt der SV Upsprunge in allen Altersklassen mindestens eine eigene Mannschaft, ist also nicht auf Spielgemeinschaften im Jugendbereich angewiesen, wie es in manchen Orten aus den Tabellen ersichtlich ist (JSG). Das gilt von der A-Jugend bis hinunter zu der E-Jugend und setzt sich fort im Bereich F-Jugend und Minikicker, für die noch keine Tabellen geführt werden.

Das drückt sich auch in der Zahl der jugendlichen Mitglieder aus: von den 702 Mitgliedern am 1. März 2023 waren 297 unter 18 Jahre alt, im Verhältnis zur Einwohnerzahl der höchste Wert der 10 Ortschaften in der Stadt Salzkotten (lt. Angaben Kreissportbund Paderborn im Jahrbuch Salzkotten 2023).

Im Seniorenbereich spielen zwei Mannschaften: Derzeit eine in der Kreisklasse B und eine in der Kreisklasse C.

Bekannt sind auch die Jazztanzgruppen und die Breitensportgruppe.

Weiteres siehe die Webseite des SV Hederborn.

 

2024

In diesem Jahr stehen einige Höhepunkte an:

Zwei Vereine feiern 2024 ein Jubiläum

         Der Musikverein wird 100 Jahre alt. Aus dem Anlaß spielen am Freitag, dem 3. Mai, die „Fäaschbänkler“ in der Sälzerhalle und am Samstag, dem 4. Mai ist der Festkommers im Bürgerhaus.

         Die Soldatenkameradschaft kann auf 150 Jahre zurückblicken. Dieses feiert sie am Samstag, dem 30. Mai, verbunden mit dem Bezirksverbandsfest.

 

Schließlich findet nach 1990 wieder das Kreisschützenfest in Upsprunge statt. Ausrichter ist die Schützenbruderschaft St. Hubertus, die schon direkt nach dem Erringen der Königswürde mit den Vorbereitungen begonnen hat. Das Fest ist von Freitag, dem 30. August 2024 bis Montag, den 2. September 2024.

Einzelheiten sind auf der Webseite der Schützenbruderschaft und dem besonders eingerichteten WhatsApp-Kanal mit dem Namen „KSF 2024 Upsprunge“ zu entnehmen.

Das Fest steht unter dem Motto: Willlkommen ist jeder – an den Quellen der Heder!

Das Logo wurde bei der Mitgliederversammlung und Patronatsfest am 20. Januar präsentiert:

Ein Bild, das Text, Poster, Schrift, gelb enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

Im März 2024 hat Norbert Schulte seinen Aufsatz „Gaststätten in Upsprunge – eine Geschichte“ fertiggestellt, der viele wissenswerte Informationen enthält.

 

Ein ausführliches, 600 Seiten umfassendes Werk über Upsprunge, angefangen bei den historischen Wurzeln der Gemeinde, über die Jahrhunderte mit all ihren Umbrüchen hinweg bis zur heutigen Zeit liegt seit Ende 2015 vor: "Upsprunge 1216 - 2016". Es ist aus Anlass des 800-jährigen Ortsjubiläums erarbeitet worden. Alle 575 gedruckten Exemplare sind seit Februar 2016 verkauft - das Buch ist leider schon vergriffen.

 

Verwiesen sei auch auf das Buch „750 Jahre Stadt Salzkotten“, Seiten 593-624, (erschienen 1996), das in zwei Bänden noch bei der Stadtverwaltung Salzkotten erhältlich ist.