Jubiläumsjahr 2016 in Upsprunge

Upsprunge kann in diesem Jahr auf die erste urkundliche Erwähnung vor 800 Jahren zurückblicken.

Zu verdanken ist dieses der Beurkundung einer Geldleihe des Bischofs.

Die Paderborner Kirche besaß spätestens seit dem Hohen Mittelalter im 11. Jahrhundert durch Bischof Meinwerk Güter im Raum um Upsprunge in der Pfarrei Vielsen. Der Abt Albert der 1015 von Bischof Meinwerk gestifteten bendediktinischen Abtei Abdinghof hatte dem Bischof Bernhard III. aus dem Geschlecht der Edelherren von Oesede (bei Osnabrück) die stattliche Summe von 235 Mark überlassen. Als Gegenleitung verzichtete der Bischof in der Urkunde vom 6. August 1216 auf seine erblichen Ansprüche an dem Zehnten zu Upsprunge und übertrug diese auf das Benediktinerkloster. Es war die Zeit des ostfränkischen Staufen-Kaisers des Deutschen Reiches, Friedrich II.,  und des entstehenden Fürstbistums Paderborn.

1216 gab es also schon die Siedlung Upsprunge. Die natürlichen Gegebenheiten, die verkehrsgünstige Situation am bedeutenden Hellweg, die Bodenbeschaffenheit und der Wasserreichtum mit den Quellen der Heder ließen Siedler hier sehr früh sesshaft werden. Sächsische Stämme werden im 7./8. Jahrhundert das Land besiedelt haben. Gegen Ende des 8. Jh. erfolgte die gewaltsame Eingliederung der sächsischen Stämme durch die Karolinger in das christliche Frankenreich.

Die ersten Haus- und Hofstätten werden  nach der Rodung in der Nähe der Quellen entstanden sein. Von dort aus wird sich die Besiedlung nach Norden zur Kapelle, die 1424 nachgewiesen ist,  sowie nach Westen und Süden ausgedehnt haben. Der Dorfgrundriss mit den bebauten Straßen Hederborn-, Kirch- und Pfarrer-Drees-Straße und das bäuerliche Haufendorf haben sich schon im Spätmittelalter gebildet. Danach hat eine Stagnation stattgefunden. 1786 gab es 61 Häuser mit rd. 400 Einwohnern. Brände haben immer wieder Fachwerkhäuser vernichtet. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Upsprunge 583 Einwohner, 1949 durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen 913.

Der einsetzende Wohnungsbau führte zu einer gewaltigen Ortserweiterung, seit den 1960er Jahren und insbesondere in den 1980er Jahren vor allem nach Norden. Dadurch, dass sich Salzkotten baulich beiderseits der Upsprunger Straße nach Süden ausdehnte, wuchsen diese Siedlungsgebiete zusammen und lassen dort das Ende Upsprunges und den Anfang Salzkottens nicht mehr ohne weiteres erkennen.  Mittlerweile stehen in der Gemarkung Upsprunge 530 Wohngebäude mit 740 Wohnungen für 1930 Einwohner.

Besonders während der letzten sieben Jahrzehnte hat sich in Upsprunge vieles gewandelt, eine Zeit mit gewaltigen strukturellen vor allem aber gesellschaftlichen Veränderungen. Die Landwirtschaft spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Abgesehen von der großen Bäckerei Lange sind Handwerksbetriebe kaum noch vorhanden. Seit 1975 ist der Ort Teil der neu gebildeten Stadt Salzkotten.

In kaum einem anderen Dorf der Region ist eine solche Verdichtung der Besiedlung und ein Zusammenwachsen mit einer Nachbargemeinde eingetreten wie in Upsprunge. Gerade deshalb ist es für das Dorf wichtig, seine unverwechselbare Identität zu wahren. Wenn die Bevölkerung sich auch zukünftig mit ihrem „Heimatort“ in hohem Maße identifiziert und das Gemeinschaftsleben verantwortlich mitgestaltet, hat es eine Zukunft. Die Kraftquelle unseres Dorfes sind die für das Gemeinwohl sowohl Einzeln als auch in Vereinen engagierten Bürgerinnen und Bürger. Das wollen sie im auch im Jubiläumsjahr wieder unter Beweis stellen.

 

Nach der 775-Jahr-Feier im Jahre 1991 hat die Dorfgemeinschaft, organisiert im 1989 gegründeten Bürgerverein, das Jubiläum der 800 Jahre seit Jahren im Blick.

 

1. Heimatbuch Upsprunge 1216 – 2016

Bereits 2013 liefen die Vorbereitungen für die Herausgabe eines Heimatbuches an. Bisher lagen mehrere unterschiedlich angelegte Abhandlungen zur Upsprunger Geschichte und Vereinsfestschriften vor. Es fehlte jedoch eine umfassende Darstellung der Entwicklung des Ortes aus möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln. Der Bürgerverein entschied sich für ein umfassendes Werk, das im Dezember 2015, rechtzeitig vor Beginn des Jubiläumsjahres fertiggestellt war. Es umfasst 24 Beiträge von 18 Autoren – Fachwissenschaftler und Heimatkundige – und 17 Beiträge der Upsprunger Vereine und insgesamt 602 Seiten. Kreisarchivar Wilhelm Grabe hatte die Gesamtredaktion aller Beiträge übernommen und wurde neben Norbert Schulte, der das Buch initiierte, vorbereitete und begleitete, Herausgeber für den Bürgerverein.

Am 15. Dezember erfolgt die Präsentation im Bürgerhaus – Näheres dazu siehe an anderer Stelle.

Von den 575 Exemplaren ist seit Februar 2016 keines mehr erhätlich – das Buch ist vergriffen.

 

2. Katerfrühstück

Das Jubiläumsjahr 2016 begann am Neujahrsmorgen um 11 Uhr mit einem „Katerfrühstück“ im Saal des Bürgerhauses. Viele Bürgerinnen und Bürger und Kinder verzehrten gemeinsam ihre mitgebrachten Speisen bei alkoholischen und alkoholfreien Getränken – je nach Verfassung und Bedarf aus der vergangenen Silvesternacht.

 

3. Heimatnachmittag

Ein Ortsjubiläum ist ein guter Anlass, sich zu treffen, gemeinsam Kaffee zu trinken und Erinnerungen auszutauschen – sich wieder zu sehen. Eine gute Gelegenheit vor allem für die ehemaligen UpsprungerInnen, alte Bekannte wieder zu treffen. Der Heimatnachmittag findet nach Absprache mit der Schützenbruderschaft am Samstag des Schützenfestes, am 2. Juli im Schützenzelt am Bürgerhaus um 14 Uhr statt. Nach einer kurzen Begrüßung folgt gemeinsames Kaffeetrinken. Anschließend hören wir Grußworte von Landrat Müller und Bürgermeister Berger. Den Festvortrag hält Ortsheimatpfleger Norbert Schulte. Danach ist die Bühne frei für das Unterhaltungsprogramm, das von Upsprunger Vereinen und Gruppen, der Klasse 4b der Liboriusschule und vom Kindergarten gestaltet wird. Darüber hinaus erwarten uns plattdeutsche Dönekes und Musikstücke der Musikkapelle.

Gegen 17 Uhr wird das Programm ausklingen: alle sind dann eingeladen, um 18 Uhr der Schützenmesse im Bürgerhaus beizuwohnen und abends das Schützenfest mit zu feiern.

Für zwei Stück Kuchen und Kaffee werden Gedeckkarten zum Preis von 5 € pro Person verkauft.

Zur besseren Planung bittet der Arbeitsausschuss des Bürgervereins, diese im Voraus bei den Verkaufsstellen zu kaufen (siehe auch Rückseite der an alle Upsprunger Haushalte verteilten Einladungen).

   

Die Karten können jederzeit bei den Mitgliedern des Arbeitsausschusses erworben werden:

Mechthild Alpmann, Hederbornstr. 33, Telefon 05258/7224

Agnes Ilse, Hederbornstr. 62, Telefon 05258/6188

Matthias Keuper-Jerome,  Frieth 8a, Telefon 05258/97 77 990

Ferdi Remmert, Lower Schling 12, Telefon 05258/5522

Christoph Salmen, Schleiweg 1, Telefon 05258/93 06 96

Norbert Schulte, Lindenweg 2, Telefon 05258/7412

Markus Zacharias, Grabenweg 6, Telefon 05258/97 58 70

Es wäre schön, wenn auch viele ehemalige UpsprungerInnen teilnehmen würden und deshalb Auswärts wohnende Verwandte eingeladen werden.

 

Die Vorbereitungen für den Heimatnachmittag laufen auf Hochtouren

 

Die Vorbereitungen für den Heimatnachmittag zum 800-jährigen Ortsjubiläum stehen vor dem Abschluss. Wie bereits berichtet, findet er zum Auftakt des Schützenfestes am Samstag, dem 2. Juli ab 14 Uhr im Festzelt statt. Zur Planung der benötigten Plätze bittet der Bürgerverein, die Gedeckkarten für Kaffee und Kuchen möglichst bis zum kommenden Sonntag bei den Mitgliedern des Arbeitsausschusses zu kaufen. Die Namen stehen auf der Rückseite der verteilten Einladungen.

Die Schützenbruderschaft bittet darum, dass die Schützen bereits zum Heimatnachmittag in Uniform erscheinen, weil sich um 18 Uhr die Schützenmesse im Bürgerhaus anschließt.

 

Hier noch ein Pressebericht aus der Zeitung „Neue Westfälische“ vom 04.06.2016

 

Nachtrag am 11.07.2016:

siehe Bericht Heimatnachmittag „800 Jahre Upsprunge“ ein voller Erfolg unter Aktuelles und Berichte im Westfälischen Volksblatt am 04.07.2016 und in der Neuen Westfälischen am 05.07.2016.

 

4. Historischer Markt weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr „800 Jahre Upsprunge“

Das Jubiläumsjahr findet in Upsprunge seinen großen Abschluss mit einem „Historischen Markt“.

Er findet am 11. September statt, dem zweiten Sonntag des Monats, ein Termin, der schon zehnmal Besucher nach Upsprunge lockte. Die Entstehung ist der 775-Jahrfeier zu verdanken, die 1991 erstmals Tausende Besucher neugierig machte. Nach der Herausgabe des Heimatbuches Ende letzten Jahres und dem gut besuchten Heimatnachmittag ist das nun der besondere Höhepunkt des Ortsjubiläums.

Ein Arbeitskreis des Bürgervereins hat in diesen Tagen seine mehrmonatigen Planungen vorgestellt. Der Flyer informiert über den Ablauf:

  

Der Tag beginnt mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Pfarrkirche, den Weihbischof Dominicus M. Meier OSB zelebrieren wird. Dem schließt sich die Eröffnung des Marktes vor der Kirche an. Eine Vielzahl von Ständen und Aktivitäten wird in dem Ortskern für reichhaltige Abwechselung sorgen, hauptsächlich um die Kirche herum und in der Kirchstraße.

An 40 Ständen werden die Besucher in die alte Zeit versetzt. Der Bogen spannt sich beispielsweise von einer Backstube um 1900 über Korbmacher, historische Landmaschinen mit Korndreschen, Seiler, Postkutsche bis hin zum Fahrradkarussell und einer Märchenerzählerin.

Für das leibliche Wohl sorgen verschiedene Angebote wie Cafe Muckefuk, Hausmacherspezialitäten, Waffeln aller Art und Rustikales vom Grill.

Im Laufe des Tages treten etliche Gruppen mit Musik und Tanz von gestern und heute auf: Die Musikkapelle Upsprunge, Kläpperer und Britzer, eine Hochzeitsgesellschaft, eine Gesangsgrukppe des Kindergartens St. Petrus sowie eine Vorführung historischer Trachten auf der Kirchentreppe.

Der Erlös dient der Unterhaltung des Bürgerhauses.

Der Bürgerverein und alle Upsprunger Vereine und Gruppen haben gern vieles vorbereitet. Sie laden herzlich zu einem Besuch ein und hoffen, dass das Angebot Interesse findet und viele erfreut.

 

Bitte, halten Sie sich die bevorstehenden Termine frei. Der Bürgerverein lädt Sie schon jetzt dazu herzlich ein und freut sich auf möglichst zahlreiche Besucher.

 

Hier mehrere Vorberichte aus den örtlichen Tageszeitungen:

Quelle: Westfälisches Volksblatt vom 30.08.2016

 

Quelle: Neue Westfälische vom 01.09.2016

 

 

 

Quelle: Westfälisches Volksblatt vom 09.09.2016

 

 

Nach dem Historischen Markt berichteten die örtlichen Tageszeitungen ebenfalls:

Quelle: Westfälisches Volksblatt vom 12.09.2016

 

Quelle: Neue Westfälische vom 12.09.2016

 

Bürgerverein Upsprunge

Norbert Schulte

Stand 27. Oktober 2016